#13 IMPULS DER WOCHE - Leid & Hindernisse Teil 1

Shownotes

In dieser Folge tauchen wir tief in die Welt der Yogaphilosophie ein. Es mag überraschend sein, wie sehr dieses jahrtausendealte traditionelle Wissen mit unserem modernen Alltag verbunden ist.

In Bezug auf das Thema Leid und persönliche Entwicklung werde ich auf die Ursachen für menschliches Leiden eingehen und darüber reflektieren, wie diese unsere individuelle Entwicklung beeinflussen können.

Welche Ursachen für das Leiden gibt es? Wie sehr beeinträchtigen uns diese universellen Ursachen unser menschliches Dasein? Wieso hindern sie uns daran, unser volles Potenzial zu entfalten?

Und welche Wege schlägt uns die Yogaphilosophie vor, um die Auswirkungen von Leiden zu mindern?

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In dem "Impuls der Woche" teile ich das wöchentliche Thema meines aktuellen Yoga Livekurses. Ich unterrichte in Hamburg in meinem Yogastudio einen ganzheitlichen, achtsamkeitsbasierten Yoga. Oft bleibt wenig Raum um tiefer in die Themen einzutauchen. So ist dieser Podcast entstanden – ein Ort, an dem ich eine umfassende Auseinandersetzung mit jedem Stundenthema ermögliche.

Dieser Podcast richtet sich an meine Teilnehmer sowie an alle, die Interesse an Yoga, Spiritualität und persönlicher Entwicklung haben. Hier kannst du nicht nur tiefer in die Welt des Yoga eintauchen, sondern auch wertvolle Inspiration für deine ganz eigene spirituelle Reise erhalten.

Ich wünsche dir viel Freude mit dem aktuellen Thema.

Transkript anzeigen

00:00:00: In dieser Folge tauchen wir tief in die Welt der Yoga-Philosophie ein.

00:00:06: Es mag dann überraschend für dich sein, wie sehr dieses Jahrhundertealte traditionelle

00:00:11: Wissen doch mit unserem modernen Alltag und unserem Alltagsbewusstsein verbunden ist.

00:00:18: Es geht in dieser Folge um das Leid bzw.

00:00:22: die Ursachen für Leiden und Hindernisse, die unsere individuelle Entwicklung beeinflussen.

00:00:29: Bleib also dran, es wird spannend!

00:00:32: Mein Name ist Kerstin Mattmüller und ich heiße dich herzlich willkommen zu meinem Podcast

00:00:48: für Bewusstsein und Spiritualität.

00:00:51: Hier erwarten dich inspirierende Gespräche über den Weg des Yoga als Weg der Erkenntnis

00:01:02: und du erhältst wertvolle Einblicke und auch ganz praktische Tipps und Impulse,

00:01:08: die dich auf deinem ganz individuellen Weg begleiten.

00:01:12: So lass uns gemeinsam auf eine Reise zu einem bewussteren und erfüllteren Leben aufbrechen.

00:01:25: Hallo und herzlich willkommen zu dieser dritten Folge des aktuellen Praxiskurses bzw.

00:01:36: der aktuellen Podcast-Staffel hier.

00:01:38: Es geht ja um das Thema Entwicklung und Veränderung und heute geht es um Leid und Hindernisse

00:01:52: auf unserem Entwicklungsweg.

00:01:54: In meiner Vorbereitung sind ein wenig die Pferde mit mir durchgegangen.

00:02:00: Wieso oft?

00:02:01: Ich habe festgestellt, dass was die Yoga-Philosophie zum Thema Leid und Hindernisse zu sagen hat,

00:02:07: kriege ich unmöglich in eine Podcast-Folge und deswegen habe ich das aufgeteilt.

00:02:15: Es findet also heute Leid und Hindernisse Teil 1 statt und nächste Woche geht es nochmal

00:02:22: weiter Leid und Hindernisse Teil 2.

00:02:25: Es ist ein so komplexes Thema, wenn wir aus der Sicht der Yoga-Philosophie darauf schauen

00:02:32: und ich finde es so schade, es einfach so schnell abzutun.

00:02:36: Weil die Yoga-Philosophie so viel uraltes Wissen hat, was aber heute wirklich wichtiger

00:02:45: denn je ist, würde ich sagen und wir können das auf ganz einfache Weise verständlich machen.

00:02:50: Wenn ich hier von der Yoga-Philosophie rede, dann beziehe ich mich meistens auf das Yoga-Sotra

00:02:59: von Patanjali.

00:03:00: Und ich merke an, dass es mein Verständnis davon ist, so wie ich es für mich verstanden

00:03:08: habe und versuche in mein Leben zu integrieren.

00:03:12: Das heißt also, ich möchte dir auch versuchen auf eine einfache Art und Weise und wie ich

00:03:18: immer sage, alltagstauglich diese wunderbare Philosophie wirklich ans Herz legen und auch

00:03:25: vermitteln, sodass du wirklich in deinem Alltag etwas damit anfangen kannst.

00:03:30: Und es gibt sicher ganz viele Yoga-Prophies, Philosophie-Prophies, auch von denen ich bestimmt

00:03:39: hier viele Bücher habe, die dazu weit aus mehr und noch tiefer und noch tiefer eintauchen

00:03:45: können.

00:03:46: Und mir geht es aber darum, es dir nach nahezubringen, ohne dass du jetzt wirklich dafür Philosophie

00:03:52: studieren musst oder zu sehr eintauchst, sondern einfach nur dieses Wissen darum, dass

00:04:00: die Yoga-Philosophie, dieses uralte Wissen so viel Schätze für uns bereithält in unserem

00:04:07: aktuellen Leben mit unseren aktuellen Herausforderungen.

00:04:10: Also es geht ja um Leid und Hindernisse.

00:04:13: Und in der Yoga-Philosophie werden die Ursachen des Leidens in unserem menschlichen Dasein

00:04:19: "Kleischars" genannt.

00:04:21: Das Wort wirst du jetzt sehr oft hören in dieser Folge.

00:04:24: Die "Kleischars", also das bedeutet, dass Leiden bzw.

00:04:30: dass die Ursachen für Leid, die jeder Mensch in sich trägt.

00:04:35: Also was wir sozusagen mit in die Wiege gelegt bekommen haben.

00:04:38: Darüber hinaus werden wir uns auch noch um konkrete Hindernisse unterhalten, aber erst

00:04:45: in der nächsten Folge.

00:04:46: Also es geht einmal um die Ursachen von Leiden, die jeder Mensch in sich trägt und dann

00:04:52: aber auch um konkrete Hindernisse, die in der Yoga-Philosophie erwähnt werden, die

00:04:57: unseren persönlichen, unserer persönlichen Entwicklung ganz individuell im Wege stehen.

00:05:03: Heute in dieser Folge geht es aber um die "Kleischars", die grundlegenden Ursachen,

00:05:09: warum wir Leiden und warum das unsere persönliche Entwicklung behindert.

00:05:15: Diese Ursachen können wir sagen sind universell in jedem Menschen vorhanden, aber nicht jeder

00:05:24: ist sich darüber bewusst oder ist sich seiner Auswirkungen bewusst.

00:05:29: Und die Philosophie beschreibt fünf grundsätzliche Ursachen, wie Leid entsteht.

00:05:38: Als ich damals mit meiner Yoga-Ausbildung begann, da war die erste für mich bedeutend

00:05:45: Lektion, die ich erhielt folgende.

00:05:50: Es gibt Leid, es gibt Ursachen für Leid und es gibt Wege aus dem Leid.

00:05:57: Ich fand das sehr bedeutend.

00:05:59: Das ist tatsächlich in meiner Kladde von damals steht das ziemlich weit oben und groß angemarkert

00:06:05: und eingekreist und ich habe es nie vergessen, weil mich das sehr, sehr interessiert hat.

00:06:10: Und diesem Weg bin ich weiter gefolgt.

00:06:12: Wie entsteht eigentlich Leiden und warum leiden wir?

00:06:15: Was sagt die Yoga-Philosophie dazu?

00:06:17: Grundsätzlich sagt sie erst mal dazu, wie immer, es geht um Bewusstsein.

00:06:25: Es geht also gar nicht darum, dass wir das jetzt kognitiv erfassen und uns auch vielleicht

00:06:31: wissenschaftlich damit beschäftigen, sondern es geht einfach darum, dass wir uns dieser

00:06:37: Dinge bewusst werden, die uns vielleicht auch im Weg stehen, die Herausforderung.

00:06:42: Patanjali, also der, die Yoga-Sutrin verfasst hat, wie schon gesagt, dieses Standardwerk

00:06:47: im Yoga, welches heute überall noch auch Verwendung findet, auch in modernen Yoga.

00:06:52: Dort wird uns gelehrt, dass wir uns über diese Ursachen des Leidens bewusst werden sollen,

00:07:02: vor allem aber auch, dass wir Respekt zeigen sollen vor ihrer Existenz.

00:07:08: Das heißt also Respekt vor den Kleischers, wie sich diese Ursachen nennen, zu haben,

00:07:14: um ihre reine Existenz nämlich zu akzeptieren.

00:07:18: Das ist also ganz essentiell, wenn wir uns ernsthaft mit Yoga beschäftigen wollen und

00:07:25: eben nicht nur auf der Materium toren wollen.

00:07:27: Das bedeutet diesen Respekt und auch das Wissen um diese Bedeutung dieser Ursachen für uns

00:07:34: verstehen, für unseren ganz individuellen Weg und ja, je nachdem wie weit du gehen magst,

00:07:41: auch für deine ganz eigene spirituelle Entwicklung.

00:07:44: Also deswegen darfst du an dieser Stelle auch schon loslassen, ist schon ein Teil davon,

00:07:51: loslassen, das alles jetzt komplett verstehen zu wollen, sondern nimm dir diese Goldnagels

00:07:58: raus.

00:07:59: Nimm dir das raus, wo du mit in Resonanz gehst und sei es nur ein Wort oder ein Satz, wo

00:08:05: du mehr ... oh, da berührt mich was, da fängt mich irgendwas ein.

00:08:09: Ich erkläre dir jetzt diese fünf Kleischers und auch wie ich sie verstehe und du nimmst

00:08:17: dir das raus, was für dich gerade für deinen aktuellen Weg wichtig ist und das wirst du

00:08:22: merken, indem da was mit dir resoniert.

00:08:25: Das erste Kleischer wird Avitja genannt und das heißt die Unwissenheit und hier geht es

00:08:32: bei der Unwissenheit aus der Sicht des Yoga nicht um Bildung oder fachliches Wissen,

00:08:38: sondern es geht darum nicht zu wissen, wer wir wirklich sind.

00:08:42: Also Unwissenheit darüber unsere wahre Natur nicht zu kennen und wenn du das jetzt so das

00:08:48: erste Mal hörst und dir das nicht sagst, dann empfehle ich dir auch nochmal die Podcast

00:08:55: Folge das wahre Selbst.

00:08:57: Ich glaube es ist die Folge 8, nochmal anzuhören.

00:09:00: Das wahre Selbst.

00:09:01: Dort wird dir nochmal erklärt, worum es eigentlich geht, wenn wir von dem wahren Selbst sprechen

00:09:06: von unserer wahren Natur.

00:09:08: Das heißt eine Ursache von Leid ist die Unwissenheit darüber, wer wir wirklich sind.

00:09:18: Denn wir sind nicht unser Körper, wir sind auch nicht unser Verstand, wir sind nicht unsere

00:09:24: Gefühle und Emotionen, wir sind auch nicht unsere Gedanken.

00:09:27: Wir sind unsterbliche Seelen, wir sind vollkommenes Bewusstsein und mit der Inkarnation hier auf

00:09:36: der Erde haben wir das vergessen.

00:09:37: Wir sind mit der Geburt, können wir sagen, durch ein Tal des Vergessens gewandert und

00:09:43: wissen nicht mehr, woher wir kommen, was unsere wahre Quelle ist.

00:09:47: Wir sind uns unserer Selbst nicht bewusst.

00:09:49: Und das bedeutet, dass wir in einer Illusion leben, in einer Illusion der Trennung von

00:09:57: allem.

00:09:58: Somit leben wir auch in Begrenzung und auch in begrenzten Denkmustern und Verhaltensweisen.

00:10:05: Und das ist eine Ursache für Leid.

00:10:08: Auch wenn uns diese als Ursache als solche nicht bewusst ist, weil du rennst ja nicht

00:10:15: durch die Gegend und sagst, ich leide jetzt daran, dass ich nicht weiß, wer ich wirklich

00:10:19: bin oder woher ich komme.

00:10:21: Das äußert sich ganz anders.

00:10:24: Also das vielleicht leidest du an den Herausforderungen, die wir so haben, an deinem Arbeitskollegen

00:10:30: im Alltag, an deinem Chef, vielleicht an deiner ganzen Arbeitssituation, beruflichen Situation.

00:10:36: Vielleicht leidest du in deiner Partnerschaft.

00:10:38: Vielleicht an alten Konditionierungen, hängst du an alten Glaubenssätzen fest.

00:10:42: Du leidest aus finanziellen Gründen, Mangelgedanken, usw.

00:10:45: All das hätte überhaupt gar keine Bedeutung, wenn wir spirituell erwacht wären.

00:10:53: Also sprich, wenn wir erfahren haben, wer wir wirklich sind, wenn wir uns erinnert haben.

00:10:59: Die Menschen, die hier in unserer jetzigen Zeit spirituell erwacht sind, die die meisten

00:11:05: davon sagen, dass sie keine Trigger mehr haben, also dass sie all das gar nicht mehr in Unruhe

00:11:10: bringt und somit halt auch kein Leid mehr damit haben.

00:11:14: Und an dieser Stelle ist es auch wichtig zu verstehen, dass die Unwissenheit eine Ursache

00:11:21: ist, die wir ja jetzt nicht einfach so ändern können mit ein bisschen Übung.

00:11:26: Und darum geht es auch gar nicht unbedingt.

00:11:28: Es ist wichtig, sie erst mal zu erkennen, als das, was sie ist.

00:11:32: Die Trennung, dass wir getrennt sind und vielleicht auch Schmerz damit zusammenhängt, der im

00:11:40: Alltag auftreten kann.

00:11:42: Das zweite Kläscher, die zweite Ursache, nennt sich Asmita und da geht es nun um das

00:11:48: Ego.

00:11:49: Hier geht es um Identifikation, also dass wir denken, wer wir sind oder annehmen, wer wir

00:11:56: sind und es mit unserem Körper, unseren Emotionen, unseren Gefühlen identifizieren.

00:12:01: Und es ist, eigentlich ist es total absurd, wenn wir da mal drüber nachdenken, wenn wir

00:12:07: das erste Kläscher sagen, wir wissen nicht, wer wir wirklich sind.

00:12:10: Also du weißt nicht, wer du wirklich bist und identifizierst dich aber mit dem, was du

00:12:14: nicht bist.

00:12:15: Und auch hierzu kannst du nochmal die Folge mit dem Geist anhören.

00:12:20: Folge 4 oder Folge 5 müsste es sein, der Geist, da ging es um das Thema mit den Identifikationen,

00:12:29: was dort alles abgespeichert ist in unserem Geist, was wir aber nicht sind.

00:12:33: Also das erste Kläscher, Unwissenheit, erzeugt das zweite Kläscher, das Ego, also die Identifikation

00:12:43: mit dem, was wir nicht sind.

00:12:45: Wenn wir uns mit etwas identifizieren, was wir nicht sind, also dem Ego, dann entstehen

00:12:50: zwei weitere Dinge, die nächsten zwei Kläschers.

00:12:53: Und die nennt sich Raga und Dvesha und das nennt sich Anhaftung und Abneigung.

00:13:02: Also ganz einfach gesagt, haben wollen, nicht haben wollen.

00:13:06: Das eine ist also wie eine, wenn eine Gier, was in Besitz nehmen wollen, das will ich

00:13:12: und das andere will ich nicht, das soll bitte weg.

00:13:14: Das ist also die Annahme, dass uns etwas im Äußeren glücklich macht und genauso, dass

00:13:19: uns etwas im Äußeren unglücklich macht.

00:13:21: Und das erzeugt Leid, eine Ursache für Leid.

00:13:26: Wenn ich das bekomme, was ich will, erzeugt es Freude.

00:13:29: Wenn ich es aber nicht bekomme, erzeugt es Leid.

00:13:31: Wenn ich das nicht bekomme, was ich auch nicht haben will, dann bin ich vielleicht dankbar

00:13:35: und es erzeugt wieder Freude.

00:13:37: Der Kek ist an mir vorübergegangen.

00:13:38: Oh Gott sei Dank, doch wenn ich es dann bekomme, erzeugt es wieder Leid.

00:13:43: Will ich aber wieder das eine, noch das andere und akzeptiere bedingungslos, was ist, kann

00:13:50: Leid gar nicht erst entstehen.

00:13:51: Und hier kann ich wirklich behaupten, hier weiß ich aus eigener Erfahrung, wie diese

00:13:57: beiden Kläschers wirken.

00:13:59: Ich will nicht sagen, ich kämpfe, aber ich beschäftige mich sehr viel und sehr lange

00:14:04: schon mit diesem schwarz-weiß Denken, welches bei mir leider sehr, sehr ausgeprägt ist.

00:14:10: Und natürlich erzeugt es Leid.

00:14:12: Und wir üben das immer in den Yoga Praxisstunden.

00:14:16: Also in einer jeden Praxis-Jogastunde geht es um die Schulung der Achtsamkeit.

00:14:24: Es geht um das Erkennen dieser Polaritäten in uns, also das Erkennen, das wir in dieser

00:14:30: Dualität leben und aber das ständig tun in uns dieses Bewerten.

00:14:34: Und dass wir das eine haben wollen und das andere nicht haben wollen.

00:14:38: Und die Übung besteht darin, dass wenn wir ankommen, am Anfang im Liegen, auf allen

00:14:43: Ebenen, auf die Ebene des Körpers, des Atems und des Geistes und die Empfindung wahrnehmen,

00:14:49: also auch übergehen, in das Fühlen und Spüren im Körper damit beginnen, dann geht es darum,

00:14:55: diese Empfindung, die da sind, wahrzunehmen.

00:14:58: Und dann frage ich, ist da Leichtigkeit oder Schwere?

00:15:02: Vielleicht nimmst du Wärme oder Kälte wahr?

00:15:06: Druck und Anspannung oder Endspannung?

00:15:09: Vielleicht ist da Schmerz, vielleicht ist da Wohlbefinden.

00:15:13: Und dann die Frage, willst du das haben?

00:15:16: Und was willst du nicht haben?

00:15:18: Und kannst du alles Willkommen heißen?

00:15:22: Kannst du alles, was da ist, ob es nun angenehm oder unangenehm, ob du es als angenehm oder

00:15:27: unangenehm bewertest, kannst du alles Willkommen heißen?

00:15:31: Kannst du es akzeptieren, wie es ist?

00:15:34: Es ist, wie es ist, sondern es ist gut so, wie es ist.

00:15:38: Wir üben das in jeder Stunde zu Beginn.

00:15:42: Und viele, die auch schon viele, viele Jahre bei mir sind, kennen das und verstehen jetzt

00:15:47: vielleicht sogar noch viel, viel mehr die Hintergründe.

00:15:51: Es geht nicht nur darum, zu fühlen und zu spüren und achtsam in unserem Körper zu

00:15:56: sein, sondern im Grunde genommen geht es hier um das Erkennen von Raga und Weesha von Anhaftung

00:16:03: und Abneigung, was will ich haben und was will ich weg haben.

00:16:06: Und es einfach zu akzeptieren, wie es ist, bedingungslose Akzeptanz.

00:16:11: Die fünfte Ursache für Leiden nennt sich Abhiniväscher.

00:16:17: Damit ist gemeint, die forcht vor dem Tod.

00:16:22: tiefsitzende Angst vor dem Vergänglichen. Und sie äußert sich natürlich in dem extremen Festhalten,

00:16:32: natürlich nicht nur am eigenen Leben, am eigenen Körper, sondern auch in dem Festhalten an anderen

00:16:42: Menschen, an Beziehungen, an Lebewesen, an Tieren, auch das Festhalten an Dingen und materiellen

00:16:50: Besitztümern und vermeintlichen Sicherheiten sowie aber auch an alten Gewohnheiten. Und meistens

00:16:58: liegt genau dieser Angst die Furcht vor Verlust und Vergehen zugrunde. Die Angst vor dem eigenen

00:17:07: Tod oder vor dem Tod generell führt dazu, dass wir uns an vermeintliche Sicherheiten klammern und

00:17:16: dass wir unsicher sind und auch dass wir unsere Eigenverantwortung abgeben. Auch dass wir uns an

00:17:23: Gewohnheiten klammern und Veränderungen fürchten. Ja und was meine ich auch damit mit dieser Eigen

00:17:30: Verantwortung abgeben? Wenn wir in der Angst sind und das haben viele von uns in den letzten Jahren

00:17:39: ja wirklich erfahren, Angst zu spüren, das hat sich bei jedem auf ganz unterschiedliche Weise

00:17:47: gezeigt. Nehmen wir mal so ein Gedankenspiel, das was wäre denn gewesen, wenn wir in den

00:17:55: letzten Jahren statt in die Angst in die Liebe gegangen wären, in das Vertrauen in die Zuversicht,

00:18:02: wenn wir nicht ständig von ansteckenden Krankheit und Tod gesprochen hätten, sondern eher die Idee

00:18:11: von ansteckender Gesundheit verbreitet hätten, so sagt es Rüdiger Dalke immer sehr schön. Das

00:18:17: Verbreiten von ansteckender Gesundheit hat natürlich eine viel höhere Schwingung und Zuversicht

00:18:23: und Vertrauen und in die Liebe zu gehen, als von ansteckenden Krankheiten zu sprechen und Angst

00:18:29: zu schüren. Angst hat eine ganz niedrige Schwingung, das ist schwer, das ist dunkel. Liebe,

00:18:36: schwingt am höchsten, hat die höchste Frequenz. Und worauf richtest du deinen Fokus? In die Angst

00:18:43: oder in die Liebe? Angst war noch nie ein guter Ratgeber, können wir wirklich sagen. Und die

00:18:52: Angst vor dem Tod, also die Todesfurcht, so wie es hier als Ursache für Leid genannt wird, Abinivecha,

00:18:58: das steht hinter allen Ängsten, die wir haben, wenn wir immer weiter hineingehen und okay und dann,

00:19:06: okay und dann, was soll passieren und dann und dann und am Ende steht immer, so sagt es die

00:19:11: Yoga-Philosophie, die Angst vor dem Tod. Und deshalb ist wohl dieses fünfte und letzte Kläscher wohl

00:19:18: auch eines der wichtigsten. Es behindert uns also in unserer persönlichen Entwicklung und lässt uns

00:19:26: Chancen verpassen. Was wäre denn möglich, wenn wir keine Angst hätten? Wenn wir keine Sorgen hätten

00:19:35: vor Krankheit, finanziellen Verlusten. Was wäre möglich, wenn wir keine Angst hätten vor dem

00:19:41: Verlust von Beziehungen, von dem Verlust von materiellen Dingen, von vermeintlichen Sicherheiten?

00:19:47: Was wäre möglich, ohne die Angst? Und hier schließt sich dann auch wieder der Kreis,

00:19:53: von dem fünften Kläscher, die Angst vor dem Tod, die Todesfurcht, zum ersten Kläscher,

00:20:01: Avitia, die Unwissenheit. Denn wir bräuchten keine Angst vor dem Vergehen und dem Tod zu

00:20:07: haben, wenn wir wüssten, dass wir unsterbliche Seele sind. Die Buddhisten, die feiern den menschlichen

00:20:15: Tod und gehen davon aus, dass es kein Tod gibt, sondern dass nur die Form gewechselt wird. Es wird

00:20:22: auch davon gesprochen, wieder nach Hause zu gehen, nach Hause heim zu kehren, dass das eher ein Grund

00:20:29: zur Freude ist, anstatt zur Trauer. Da wir Menschen aber diese Unwissenheit in uns tragen und alle

00:20:36: weiteren Kläscher, so leiden wir halt auch, unter Unwissenheit, unter dem Ego, unter den Polaritäten

00:20:45: von Anhaftung und Abneigung und unter der Angst vor dem Tod. Die Yoga-Philosophie ist für mich

00:20:52: wie so eine Bedienungsanleitung fürs Leben. Da haben uns die Yogis was überlassen, man könnte auch sagen,

00:20:59: so geht Leben. Und da gibt es diese Ursachen für Leiden und es wäre aber auch nicht eine wirklich

00:21:07: gute Bedienungsanleitung, wenn es nicht auch Wege aus dem Leid aufzeigen würde. Das heißt, was schlägt

00:21:13: Yoga eigentlich vor, um nun diese Ursachen für Leid zu mindern? Und der erste Schritt, wie es der

00:21:20: Yoga-Weg sagt, besteht darin, diese grundlegenden Ursachen zu erkennen und zu verstehen, also

00:21:27: das Wissen darum, dass sie überhaupt existieren. Als zweiter Schritt folgt dann die Auswirkungen auf

00:21:36: unser eigenes Leben zu erkennen und diese Auswirkungen zu mindern. Und ganz konkret schlägt sie dann

00:21:45: weiter vor, nachdem wir es verstanden haben, dass sie existieren, sie erkannt haben, die Auswirkungen

00:21:52: auf unser eigenes individuelles Leben verstanden haben und das mindern dieser Auswirkungen können

00:22:02: wir nun mit dem Üben mit dem Körper, das Üben mit der Atmung, das Üben mit dem Geist. Klingt

00:22:10: vielleicht erstmal etwas banal, aber wenn wir auch da wieder tiefer eintauchen, eigentlich ganz

00:22:17: logisch und das körperliche Üben geht natürlich auch hier wieder weit über das Turn auf der Matze

00:22:24: hinaus. Da geht es grundsätzlich auch darum, wirklich Entspannung zu lernen, den Körper in

00:22:31: eine Entspannung zu führen immer wieder. Da geht es darum, den Körper gut zu nähren, dass er gesund

00:22:39: und vital bleibt. Unsere Nahrung, unsere Lebensmittel tatsächlich haben ja auch Auswirkungen auf

00:22:45: unseren Geist, also das heißt, dass wir nicht in so eine Träghalt hineinkommen und in eine

00:22:51: Dummheit auch im Geiste, sondern dass wir helle Nahrung zu uns nehmen, lichtvolle Nahrung. Also

00:22:58: alles das, was unser, ja wir können sagen, das Körperhaus betrifft, das ist das Üben mit dem

00:23:05: Körper, also nicht nur die Assanas, sondern da gehört noch so viel mehr dazu. Das Üben mit der

00:23:12: Atmung ist klar, Atmen ist praner Lebensenergie und natürlich dürfen wir auch hier lernen,

00:23:18: diese Lebensenergie zu harmonisieren, zu reinigen, zu lenken. Wir sind dafür verantwortlich unsere

00:23:26: Lebensenergie auch in unserem Körper zu halten und somit auch immer wieder zu kräftigen, dass wir

00:23:35: eben nicht in diesen niedrigen Trägen, dumpfen Schwingungen sind, die uns runterziehen, sage ich

00:23:41: jetzt, sondern dass wir die Lebensenergie nutzen und damit tatsächlich richtig üben, um Vitalität

00:23:50: zu schaffen für unseren Körper, für unseren Geist. Lebensenergie ist Lebenskraft, ist Lebenswillen,

00:23:57: ist auch Lebensfreude und all das können wir mit dem Üben mit der Atmung. Das können ganz sanfte

00:24:05: Übungen sein, das müssen gar nicht immer große herausfordernde schwierige Atemtechniken sein.

00:24:12: Wir können damit ganz simpel anfangen und das Mächtigste, was uns aber zur Verfügung steht,

00:24:18: um Kläschers zu ändern, sind die Übungen mit dem Geist. Und das Üben mit dem Geist denken

00:24:24: vieler dann an Meditation und Konzentration und das ist auch absolut richtig und sollten wir viel

00:24:31: mehr in unser Leben integrieren, aber es beinhaltet auch die Selbstbeobachtung, die Selbstreflexion,

00:24:39: Achtsamkeit entwickeln in unserem Reden, in unserem Denken, in unserem Handeln,

00:24:46: wenn wir Tagebuch führen oder journaln, wie sich das jetzt auch immer nennt, also wirklich in

00:24:52: ein eigenes Coaching gehen oder uns Unterstützung holen und uns Coaching lassen, also ganz egal was

00:24:57: immer dir hilft, um mit dir selbst in Kontakt zu kommen, dich selbst immer mehr zu verstehen,

00:25:03: dich selbst zu reflektieren und deine ganz eigenen persönlichen individuellen Themen zu erkennen.

00:25:10: All das ist das Üben mit dem Geist, all das ist Teil des Yoga-Wigs und das unterschätzen ganz

00:25:17: viele. Es geht nicht immer nur um Meditation und irgendwann in einen hohen Bewusstseinszustand zu

00:25:23: kommen, der sich Esamadhinend, sondern viel mehr geht es um das Erkennen deiner selbst. Wer bist du?

00:25:31: Also auch hier als Mensch, welche Gewohnheiten hast du, welche Verhaltensmuster, wie behindern

00:25:38: sie dich, wie unterstützen die dich? Wo sind deine Ressourcen? Was braucht es? Was bringst du mit an

00:25:44: Talenten, Angaben? Du bist individuelle Seele, die natürlich Teil eines großen Ganzes ist,

00:25:51: aber du hast diesen individuellen Teil und kannst ihn auch für dich nutzen. Weiterschlägt der

00:25:56: Yoga-Weg vor sich auch mit dem Wissen zu beschäftigen, also dem alten Yoga-Wissen,

00:26:02: die Vertiefung des Wissens, das heißt auch die Beschäftigung mit diesen Lehren, dieses

00:26:07: uralte Wissen, was uns halt auf unserem Lebensweg unterstützen und helfen kann. Und deswegen gibt es

00:26:16: ja auch diesen Podcast. Wie können wir die Yoga-Philosophie wirklich nutzen als Bedienungsanleitung

00:26:22: für unser Leben? Und natürlich gibt es viele weitere Podcasts, sondern es gibt viele weitere

00:26:27: Lehren, die das gleiche Ziel haben und aber vielleicht gar nichts unbedingt mit dem eigentlichen

00:26:33: Yoga zu tun haben. Du kannst unzählige Bücher lesen, es gibt ganz viele wunderbare Menschen,

00:26:39: gerade jetzt aktuell, es kommen immer mehr, die uns auf wunderbare Art vermitteln und auf ganz

00:26:46: verschiedene Arten ein Wissen vermitteln, welches uns hilft uns zu erkennen in unserem eigentlichen

00:26:54: Sein. Und all das dient, um diese Muster zu erkennen, um diese Gewohnheiten zu erkennen. Was lehmt mich?

00:27:02: Was gibt mir Kraft? Um dann zu akzeptieren und loszulassen oder halt auch zu verändern.

00:27:10: Die Erkenntnis von Polarität, dass das eine auch gar nicht ohne das andere existieren kann,

00:27:16: ist ebenfalls von großer Bedeutung, sagt die Philosophie. Und als wichtigen weiteren Punkt,

00:27:24: auch um unsere Entwicklung zu fördern, geht es darum, die ein Umfeld zu schaffen,

00:27:30: dass dich eben nicht blockiert in deiner Entwicklung, sondern unterstützt. Und das bedeutet,

00:27:37: sich bewusst zu werden, mit wem und was man sich umgibt. Es geht nicht nur um Familie und Freunde,

00:27:46: sondern ja, Person, ja, wie jetzt, dir, deren Podcast du hörst, deren Bücher du liest oder die dich

00:27:51: auf ganz andere Weise inspirieren durch Social Media, Instagram, YouTube, wie auch immer,

00:27:57: das ist dein Umfeld, womit beschäftigst du dich. Und schaffe dir also ein Umfeld,

00:28:03: das dein Wachstum unterstützt und erkenne, wenn dein Umfeld deine Entwicklung blockiert.

00:28:10: Und dann ist es vielleicht auch hier Zeit für Veränderung. Zum Abschluss dieses Themas heute,

00:28:20: den Kläschers, die Ursachen für Leid, möchte ich dir noch einen Text vorlesen.

00:28:26: Der Sathex stammt aus dem Viveka-Heft. Das ist ein Heft, was sich mit Yoga-Philosophie

00:28:31: beschäftigt, überwiegend mit der Yoga-Philosophie. Und es ging dort in dem Artikel aus dem Yoga-Sutren,

00:28:39: was Leid verringert. Wir alle tragen Kräfte in uns, die unser Denken und Handeln immer

00:28:47: wieder verengen und verdunkeln. Diese Tendenzen unseres Geistes, die Kläscher, sind Teil unseres

00:28:57: Menschseins. Jeder Tag, jede Stunde konfrontiert uns auf die eine oder andere Weise mit der Energie

00:29:06: der Kläscher. Wann immer wir uns eng, unglücklich in Leid fühlen, dann ist diesfolge des Wirkens

00:29:16: dieser Kläscher. Die Kraft der Kläscher in uns zu verringern, das ist Inhalt und Ziel von Yoga

00:29:26: als ein Weg persönlicher Entwicklung und spiritueller Erfahrung. Ich hoffe nun sehr,

00:29:34: dass dich diese Folge vielleicht ein bisschen zum Nachdenken gebracht hat, auch in irgendeiner Form

00:29:41: inspiriert hat, dich vielleicht auch berührt hat und wie zu Beginn schon gesagt, schau, was geht

00:29:49: mit dir in Resonanz. Und das ist dein Navi, das ist dein Kompass, dann geht es für dich gerade

00:29:56: da lang. Und alles andere kannst du erstmal beiseite lassen. Das kommt dann schon wieder,

00:30:01: wenn es für dich wichtig ist. Jetzt geht es erstmal darum, vielleicht nur diesen einen Satz oder

00:30:06: diesem Einwort zu folgen und dich damit weiter zu beschäftigen. Ich wünsche dir viel Freude damit,

00:30:14: bei deiner Selbstreflektion, bei dem Erforschen deiner Selbst. Und ich hoffe, wir hören uns

00:30:21: nächste Woche wieder. Bis dann!

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